Reflektionen einer Muse

Die Menschen behaupten Ich sei tausende von Jahren alt Ich kann mich nicht erinnern Doch im Spiegel meiner Erfahrungen sehe ich Dass ich sehr alt sein muss Siehst Du das Morgen erglühen Siehst Du den Mond drüber ziehen Siehst Du wie die Menschen wallen Siehst Du die Sterne verglühen Siehst Du die Bäume erblühen Siehst Du die Wolken sich verziehen Siehst Du die Festung zerfallen Fühlst Du Dich vergehn? Folge Deinem Stern Sehnsucht brennt in Flammen Im Meeresbade auf und ab Gefühle, Menschsein, Fleisch Verwelkt im Kreise auf der Reise Folge Deinem Stern Folge Deinem Stern Die Traumfänger der Höhlenmalerei Sind leicht wie eine Feder Folge deinem Stern Die Traumfänger der Höhlenmalerei Sind leicht wie eine Feder Meine brennenden Gedanken züngeln Wie die Schlangen der Medusa von meinem Kopf Manche fürchten sich dann Aber das tun sie immer Wenn die Wahrheit ruft Ich lebe im Runden, im Chaos und in der Fülle Mein gewölbter Bauch ist ewig schwanger Viele meiner Kinder sterben oder werden getötet Aber immer wieder gebäre ich So lange sich die Erde dreht So lange währt mein Reich So lange die Planeten tanzen So lange erschaffe ich Ich regiere unter den leuchtenden Gestirnen Unendlich In meiner schimmernden All-Höhle Ich bin die Muse Ich bin die Muse Ich bin Die Muse