Taub

Da sitzt Du nun vor mir und redest zu viel Umhüllst Dich mit Worten, sie sollen dir dienen Ein Schutzschild aus Sätzen, keinen Platz lässt du offen Niemand soll dich verletzen, Du wagst nicht zu hoffen Kein Widerwort findet einen winzigen Spalt Kein Gutgemeintes findet hier Halt. Du lässt das nicht zu, Dein Atem zu schnell Das Dröhnen zu laut, das Leben zu grell. Da sitzt Du nun vor mir und trinkst zu viel Wein Du badest im Selbstmitleid, fühlst Dich allein Solange Du redest, hörst Du nicht zu Du wirkst so verloren, Du kommst nicht zur Ruh Solange Du trinkst, bist Du Dir nicht mehr nah Die Weitsicht verschwommen, Du willst es nicht klar Du kannst Dich nicht spüren, Dein Herz ist zu taub Gefühle, die kommen, zerfallen zu Staub Summen Erzählst mir Geschichten von Plänen und Zielen Doch mit Deinem Schicksal kannst Du nicht dealen Schon morgen hast Du das Meiste vergessen Gleichgültigkeit hat Dich von innen zerfressen Da gehst Du nun von mir, die Welt will sich drehen Verschwindest im Nebel, lässt alles so stehen Wohin willst Du flüchten? Du kannst nicht entkommen Der Rausch macht Dich taub, er hat längst gewonnen Der Rausch macht Dich taub Er hat längst gewonnen