interphases der fährmann [live] şarkı sözleri
NOVA
Alter Mann
Das kann nicht sein, das ist nicht wahr
Nun ist alles verloren
Ich wurde letztlich nur für diese Tat geboren
Doch alle Mühe war umsonst
Alle Hoffnung ist fort
Ich gab mein Wort meine Leute zu erlösen
FÄHRMANN
Mein Sohn, was soll das Flehen?
Es ist nun einmal geschehen
Doch du rührst etwas in mir
Weil ich dich leiden kann
Biete ich hiermit an
Dich in das Himmelreich zu bringen
Musst nur auf die Fähre springen
Dann geht’s linksherum
Ins Elysium
Steure ich rechts sogleich
Geht’s in das Schattenreich
Drum such’s dir aus
Und ich will deinen Wunsch erfüllen
NOVA
Wenn du mir einen Wunsch gewährst
Dann will ich, dass du mich fährst
Wohin der Sterbliche nun weilt
Und sei gewiss, es eilt
Und dann nehm‘ ich mir sein Blut
Koste es all meinen Mut
Und dann gehe ich nach Haus
Und treib‘ die Pest aus uns heraus
Gewähr mir diesen Wunsch
Und dann bringe mich zurück
Bring‘ mich hierher zurück
FÄHRMANN
So viele brachte ich schon rüber
Ihre Zahl ist längst Legion
Und wer ewig lebt fährt frei
Nur von den Toten braucht’s den Lohn
Doch nur ich bin der der fährt
Und von den Ufern wiederkehrt!
NOVA
Dort oben in der Welt des Lichts
Sind wir bald wenig mehr als Nichts
Es verlässt uns bald das Glück
Der Tod kommt näher, Stück für Stück
FÄHRMANN
Wie sehr du dies von mir erflehst
Wie tief du auch hier vor mir kniest
Du kannst nicht zurück!
Du kannst nicht zurück!
Nein, du kannst niemals mehr zurück!
TWORAY
Halt, ihr zwei da!
ERZÄHLER
Als das Wortgefecht zwischen Nova und dem Fährmann seinen Höhepunkt erreicht, da bringt ein gellender Schrei sie jäh zum Schweigen. Es ist Ebenezer Tworay, der Anführer der Verstoßenen in der Schwarzen Stadt, der Nova heimlich gefolgt ist, und sich nun mit gezogenem Schwert zwischen die beiden Streitenden stellt. Er will den Fährmann dazu zwingen ihn, anstatt Nova, in das Reich der Toten zu bringen
Aber gegenüber Tworay besteht der Fährmann auf eine Bezahlung
TWORAY
Alter Mann, du musst der Fährmann sein
Und ich sehe, du bist nicht allein
Da komm ich wohl zur rechten Zeit
Um eure Pläne zu durchkreuzen
Alter Mann, mach dich bereit
Mich an seiner statt
Der nicht mehr als Herkunft hat
An das Ufer dort drüben zu bringen
FÄHRMANN
Auf keinen Fall! Nicht bevor du einen Obolus entrichtet hast!
TWORAY
Einen Obolus? Bist du des Wahnes? Etwa in Gold? Seh‘ ich so aus, als hätte ich Gold bei mir?
FÄHRMANN
Oh ja, es zählt nur Gold. Und zwar in Form von Münzen, die ich dir dann auf deine toten, kalten Augen lege
TWORAY
Da irrst du dich gewaltig! Ich bin noch sehr lebendig, und wie dieser da sogar unsterblich!
FÄHRMANN
Wer sich irrt bist du, mein Freund! Du hast viel zu viele Jahre in der Dämmerung verbracht!
Doch es braucht das stete Licht der Sonne, um so zu bleiben wie jener hier. Nun bist du sterblich und dem Tod geweiht
TWORAY UND NOVA
Alter Mann
Das kann nicht sein, das ist nicht wahr
Nun ist alles verloren
Wir wurden letztlich nur für diese Tat geboren
Doch alle Mühe war umsonst
Alle Hoffnung ist fort
Wir sind im Wort unsre Leute zu erlösen
FÄHRMANN
Erspart mir bitte euer Flehen
Ich will hier nicht länger stehen
Um dem Gejammer zuzuhören
Ich werd‘ euch nicht länger stör‘n
Überlegt‘s euch bis zum nächsten Mal:
Der eine stirbt und leidet Qual
Der andre fährt und kehrt nicht heim
Denn erst in hundert Jahren
Erst in hundert Jahren
Kehre ich zurück, und zwar allein!
Ach ja, noch eines: euer „Letzter Sterblicher“ ist jetzt nicht mehr sterblich, denn er ist ja jetzt bei den Toten! Dann bis bald - in hundert Jahren!

