Verbotene Früchte

Der entscheidende Punkt ist doch, dass, die Gier, leider gibt es dafür kein besseres Wort, gut ist Die Gier ist richtig Er starrt vom Designersessel Teilnahmslos in das Feuer des Karmins, sein Gesicht eine vereiste Fläche Und die Flammen spiegeln sich in dieser Eiseskälte Seiner toten Augen, doch in Liebe sah er reine Schwäche Seine Ehe war für ihn nur ein Accessoire Wie seine Ehefrau, die ihn vor ein paar Jahren verlassen hat Eiserne Mine am Grab Eine Bestattung ohne Tränen, er beobachtete voller Gleichgültigkeit Seine vermeintliche Liebe im Sarg Er profitierte vor allem immer von Krisen und Qualen Und ging über Leichen Um seinen ohnehin schon viel zu hohen Gewinn zu erreichen Einer von Wenigen aus dem Haifischbecken Dekadenter, schwer gestörter, superreicher Menschen Ein weiterer Schluck von dem Edeltropfen Ein Stück von dem Kobefilet tut gut für den Moment Aber das Loch, tief in seinem Inneren, lässt sich eh nicht stopfen Unmenschliche Gedanken hinter diesem Schädelknochen Die Jagdtrophäen an der Wand Sind seine stumme Gesellschaft und starren ihn an Je bedrohter die Tierart, desto wertvoller der Kopf Kein Funke Mitleid in ihm, er hat ein Herz voller Beton Unvollständig - Denkt er noch Als er seine Sammlung betrachtet, denn in ihr fehlt noch ein Menschenkopf Die Gier funktioniert. Die Gier klärt die Dinge. Durchdringt sie und ist der Kern jedes fortschrittlichen Geistes Hinter der Maske aus Glamour und Gold Verbirgt sich Abscheuliches gejagt von Geld und Erfolg Zum Teufel mit Altruismus, er hat das selbst erbaut Und für ein paar Milliarden mehr hätte er die Welt gekauft Wenn man so reich ist, dass nichts mehr 'nen Wert hat Wird es im goldenen Käfig wie im finsteren Kerker Wer alles hat, entwickelt große Gelüste Nach verbotenen Früchten Er verdrängt das Karma Nächstenliebe ist für ihn redundant, wie eine Spendengala Und auf einem Elitetreffen zwischen Ölbaronen und Prinzen Fragt ihn ein Oligarchenfreund, ob er schon mal auf Menschenjagd war Was macht das mit dem Kopf, hat man unbegrenzte Möglichkeiten Bei psychopathischen Tendenzen wird sich was Böses zeigen Neben einem Gottkomplex und Größenwahn Wuchsen in ihm Verachtung, Hass und der Drang zu töten an Irgendwann langt es nicht mehr, auf Safari Tierarten zu dezimieren Um sich dann unter gleichgesinnten Tiraden zu zelebrieren Regelmäßig schoss er mit einer großkalibrigen Waffe Äpfel von den Köpfen seiner Bediensteten Doch reicht es nicht mehr aus, die Menschen zu erniedrigen Er will seine Trophäe dort, wo schon die anderen Tiere hängen Man lädt ihn ein, irgendwo hin nach Sibirien Tief in die Provinz, auf einen Landsitz, den niemand kennt Er guckt sich um, ein paar bekannte Gesichter Politische Größen, sogar ein hochrangiger Richter Es werden Flinten verteilt Der Gastgeber präsentiert stolz das winselnde Fleisch Einige Landstreicher und eine Hand voll Prostituierte Einer von ihnen trägt ihn, seinen Kopf der Begierde Und als die Jagd beendet ist Nimmt er die verbotene Trophäe stolz in seine eigenen vier Wände mit Hinter der Maske aus Glamour und Gold Verbirgt sich Abscheuliches gejagt von Geld und Erfolg Zum Teufel mit Altruismus, er hat das selbst erbaut Und für ein paar Milliarden mehr hätte er die Welt gekauft Wenn man so reich ist, dass nichts mehr 'nen Wert hat Wird es im goldenen Käfig wie im finsteren Kerker Wer alles hat, entwickelt große Gelüste Nach verbotenen Früchten