Wenn es dunkel wird

Wenn es dunkel wird, fehlt oben am Firmament ein kleiner bunter Stern, dessen Namen keiner kennt. Dieser Stern war da bis gestern Nacht, in einem Hinterhof von einem Punk gemacht, ins All geschickt mit Sternburg-Destillat, Schluck für Schluck vom Munde abgespart. Der Punkerstern war angetrunken, pogte mit den Satelliten, das ließ sich die Weltraumaufsicht natürlich nicht lang bieten. Deshalb wurde dieser Stern auch schon ziemlich bald dank effizientem Drohneneinsatz sauber abgeknallt. Die Trümmer, in die er zerfiel, verglühten in der Atmosphäre und der Schütze kriegte einen Orden als Zeichen seiner Ehre. Wenn es dunkel wird, brennt am Bahnhof noch ein Licht, da sitzt ein trauriger Punk bollebreit und hackedicht. Denn mit dem Abschuss seines Sterns ging auch sein Lebenswerk verloren, so schließt sich der Kreis, zum Verlieren wurde er geboren. Und von nun an trinkt er sich fleißig Schluck für Schluck um den Verstand, denn er hat nichts mehr zu schaffen mit diesem Staat und diesem Land. Schon bald wird er sich ausziehen und dann macht er Rabatz, bis ihn die Bullen abknallen in einem Brunnen auf dem Alexanderplatz. Und wieder wird es heißen: Es gab keine andere Wahl! Wenn Androhungen nicht greifen, ist das in diesem Staat legal! Hauptsache, es herrscht Zucht und Ordnung und das sieht man daran, dass die Polizei einen nackten Mann in einem Brunnen abknallen kann!