Kompass

(Yeah, okay, okay) Auch wenn unser Himmel gerade verdunkelt ist Seh' ich mit warmem Blick ganz oben noch das Sternschnuppenlicht Ob es hier echt Wunder gibt? (Huh) Mir sind zu viele widerfahren, um zu sagen, dass es niemals so ist Meine Eltern, die sich trafen und dann die Liebe schwor'n Obendrein zur rechten Zeit am rechten Ort gebor'n Erste Schritte, die ich bald auf eine Landkarte setz' Von Süd nach Nord, doch hier und dort ist niemals alles perfekt Die ein'n leiden und trauern, aber sie haben sich Die ander'n nehmen nur im Leben, aber haben nichts Hab', wo es nicht mal Straßen gibt, überall Trümmer erblickt Und ein Lächeln in 'ner Lage, die sehr kümmerlich ist Hier hat man alles - Ich weiß nicht, was erdrückender ist Nichts haben oder alles plus eine Verwirklichungspflicht Ja, wir suchen Licht, aber wir finden uns nicht Suchen den Glanz in unser'n Augen, aber trüben die Sicht Für uns ist es nicht genug, nur auf der Erde zu liegen Da wir im Vergleich stets sehen, wir könnten besseres kriegen Wir wollen immer hoch hinaus und noch mehr Wärme abkriegen Doch sind wir nicht dafür bestimmt, mit den Sternen zu fliegen Hab' meine Schlüsse gezogen, verdaute den Frust Viele Eindrücke gesammelt, die ich ausdrücken muss Denn ob Westen oder Osten uns're Welten sind verdammt wild Auch Scherben des Mosaiks sind Teil des Gesamtbilds Sind wissbegierig, aber wollen viel öfter vergessen So viel Hunger, keiner hat Weisheit mit Löffeln gefressen Sind so weit gekomm'n, doch auch steinzeitlich geblieben Da wir uns einerseits lieben, aber auch zeitgleich bekriegen Sehen nichts wirklich kommen, aber jeden gehen Wissen Dinge erst zu schätzen, wenn sie uns später fehlen Und wenn du das gerade hörst auf deinem Lebensweg Sei dir sicher wann, wo und auch wie du bist, ist Privileg Es besteht immer die Chance, sich einmal wieder zu treffen Und, dass Zeit Wert hat und kein'n Nutzen, darfst du niemals vergessen Genau wie tropfende Tränen und viele Schocks zu erleben Oft denken aufzugeben, doch dann liebt man trotzdem das Leben In uns'rer plastischen Welt dreht sich stets alles um's Geld Sind so lang materiell bis für uns alles zerfällt Der Akku dauernd leer, aber wir laden Frust Und auch ein Anker ist Gewicht, das man dann tragen muss Niemand ist perfekt und auch ich laufe nicht auf Wasser Doch Schönheit liegt immer auch im Auge des Betrachters Denken stets, wir haben zu wenig Zeit Und das größte Glück kann auch das größte Elend sein Doch kann niemand verhindern, dass es hier weiter geht Halt dich an den Kompass in dei'm Herz und finde deinen Weg (Paej, Prisma 2024)