Nachtfahrt

Du rast ohne nachzudenken Bleifuß Auf dem Gaspedal Durch den Tag Durch die Nacht Du bist nur scheinbar wach Hast alles bis ins kleinste Detail geplant Tja Haste gedacht Ich hätt gern laut gelacht Ohne Quatsch Ohne Spaß Es ist krass Wie du dein bisschen Zeit So rasant verprasst Wie du dich ständig Nach der Überholspur sehnst Doch in der Realität aufm Standstreifen klebst Wie du lebst Als hättest du ewig Zeit Wie du rast Und dabei trotzdem stehen bleibst Wie du dich für dein Unvermögen selber verfluchst Wie du um Hilfe rufst Dich dabei ständig vertust Wie du auf Google Maps nach Fluchtwegen suchst Dabei die Lunte auszupusten versuchst Doch die glimmt einfach weiter Egal was du tust Wir fahren ohne Klagen durch die Nacht dahin Wir stellen keine Fragen nach dem Ziel, dem Sinn Hatten uns verrannt, vor Angst erstarrt Doch jetzt wird alles anders – nach dieser Nachtfahrt Nach dieser Nachtfahrt Was bleibt von deiner Zeit Die du so dreist vertreibst Mit all dem kleinlichen Scheiß An dem du kleben bleibst Mit eimerweise Angstschweiß Den du vergießt Weil keiner kommt Dich zu befrein Aus deinem Verlies Was bleibt von all den Tagebüchern Die du schreibst? Was bleibt Wenn du ständig um dich selber kreist? Wenn deine Eitelkeit dir zu beweisen scheint Dass dein Sicherungsseil dabei ganz sicher bleibt? Doch was machst du Wenn's dann schließlich reißt? Denn das macht es bestimmt Ist nur ne Frage der Zeit Bis du vor dem Scherbenhaufen Deines Lebens stehst Du erntest Verderben Ist alles zu spät? Herzlich willkommen in der Dunkelheit Du fürchtest Dass es nun tatsächlich dunkel bleibt Nur fernes Schimmern An dem dein Auge klebt Tja Eigentlich hättest du doch gern gelebt Wir fahren ohne Klagen durch die Nacht dahin Wir stellen keine Fragen nach dem Ziel, dem Sinn Hatten uns verrannt, vor Angst erstarrt Doch jetzt wird alles anders – nach dieser Nachtfahrt Nach dieser Nachtfahrt Nun spürst Du Ernüchtert Inmitten Der Trümmer S'ist alles Zerrüttet Worum sich Noch kümmern? Erschüttert Verbittert Noch mal zum Mitschreiben: Wenn alles entzwei ist Wozu dann noch bleiben? Also steig in dein Auto Steig in den Zug Fahr durch die Nacht Befrei dich von dem Fluch Den du dir selber angehängt hast Weil du dich im Stillen selbst Für deine Lügen hasst Fahr durch die Nacht Bis zum Morgengraun Leb deine Katharsis Lerne dir zu vertraun Und dann stürz dich In den Sonnenaufgang In dir pulst es voll Glut Jetzt fängt Neues an Fahr ans Wasser Bach See Fluss Oder Meer Schau dem Fließen zu Und werde endlich leer Bis du merkst Dass die Gegend nichts bestimmt Weil man sich selbst überall hin mitnimmt Wir fahren ohne Klagen durch die Nacht dahin Wir stellen keine Fragen nach dem Ziel, dem Sinn Hatten uns verrannt, vor Angst erstarrt Doch jetzt wird alles anders – nach dieser Nachtfahrt Nach dieser Nachtfahrt